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475. Todestag von Martin Luther
?Mir ist sehr weh und angst ??
Hier wurde er geboren und getauft, hier sollte er auch sterben. Der krnkelnde Martin Luther bricht am 23. Januar 1546 in Wittenberg auf, um nach Eisleben zu reisen. Dabei begleiten ihn die Sorgen seiner Frau. Mit mehreren Briefen versucht der 63-Jhrige, seine ?Kthe? zu beruhigen: ?Du willst an Gottes Stelle sorgen. Als knnte er nicht zehn Doktor Martinus schaffen. Lass mich in Ruhe mit deiner Sorge. Ich habe einen besseren Sorger. Der liegt in der Krippe und hngt an der Brust einer Jungfrau und sitzt ebenso zur Rechten Gottes, des allmchtigen Vaters. Darum gib dich zufrieden.?
In Eisleben soll der Reformator helfen, einen Erbstreit in der Mansfeldischen Grafenfamilie beizulegen. An den abschlieenden Verhandlungen am 17. Februar aber nimmt Luther nicht mehr teil. Er fhlt sich unwohl. Erst wenige Tage zuvor hatte er einen leichten Herzanfall. ber Luthers letzte Stunden gibt es genaue Aufzeichnungen, die von seinen langjhrigen Mitarbeitern Justus Jonas und Michael Coelius stammen. Denn Luthers Tod war auch ein kirchenpolitisches Ereignis: Die katholische Seite rechnete fest damit, dass der Teufel selbst den ?Ketzer? vom Sterbebett hole.
Am 18. Februar 1546 wacht Luther um ein Uhr frh auf. Er hat starke Schmerzen in der Brust und Schttelfrost. Todesangst berkommt ihn: ?Lieber Gott, mir ist sehr weh und angst ? ich fahr dahin!? Drei Mal betet er die Worte von Jesus am Kreuz: ?In Deine Hnde befehle ich meinen Geist. Du hast mich erlst, Herr, Du treuer Gott? (Psalm 31,6). Dann sackt er weg. Jonas und Coelius wollen berprfen, ob der Sterbende auch jetzt fest im Glauben steht. Sie schreien ihn an: ?Allerliebster Vater, bekennt ihr Christus, den Sohn Gottes, unseren Heiland und Erlser?? Luther spricht ein deutliches ?Ja!?. Dann verliert er wieder das Bewusstsein.
Es ist 2.45 Uhr. Luther ist friedlich eingeschlafen, Todesursache: Herzinfarkt. Am nchsten Tag hlt der Maler Lukas Furtnagel aus Halle das Bild des Verstorbenen als Zeichnung fest und nimmt einen Wachsabdruck des Gesichts als Totenmaske. Unter starker Beteiligung der Bevlkerung wird Luther in einem Zinnsarg nach Wittenberg berfhrt. Am 22. Februar erfolgt die Beisetzung in der Schlosskirche zu Wittenberg. Dort kann der Sarg noch heute besucht werden. Fr Luthers Frau Katharina und die Kinder brechen schwere Zeiten an.
Reinhard Ellsel
Foto: Lotz
Lutherdenkmal auf dem Marktplatz in Wittenberg
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